Die neue Aussenministerin



1. Die Neue

Die neue Aussenministerin zeigt auf der internationalen Bühne erstaunliche Präsenz - Washington, Brüssel, Berlin, Prag und viele andere Länder und Regionen hat sie schon, teilweise mehrfach, besucht. Und als ukrainische Aussenministerin trifft man sie natürlich auch in Kiew, jene Lena Baerboka, den "Shootingstar" der internationalen Diplomatie. Dabei versteht sie sich auch mit ihrem Amtsvorgänger, Herr Kuleba, prächtig - "my dear friend Dimitri" ist die gängige Anrede. Über ihren beachtlichen Einfluss auf die Politik gerade der deutschen Regierung wundern sich nicht wenige, aber Insider wissen, dass Baerboka nicht nur in Kiew, sondern auch in Berlin gutbesetzte Büros (am Werderschen Markt) unterhält. So dient sie ihrem Land vorbildlich und sorgt für reichlichen Nachschub von Waffen und Geld.

Manchmal gibt es leichte Irritationen, etwa wenn sie auf einer Podiumsdiskussion in Prag folgenden Satz von sich gibt: "But if I give the promise to the people in Ukraine 'we stand with you as long as you need us', then I want to deliver, no matter what my german voters think." Auf welche deutschen Wähler sollte denn eine ukrainische Aussenministerin überhaupt Rücksicht nehmen müssen? Aber vielleicht war das nur ein Versprecher, wichtig bleibt die Kernaussage "I Want to deliver", und abliefern tut sie ja. Schon kommen die nächsten Nörgler und behaupten, statt dem mehrfachen "I" bzw. "ich" in dem nunmehr oft aufgeführten Video von Ende August in Prag *1 müsste es doch wohl richtigerweise "diese Regierung" oder "unser Land" heissen. Aber das rund zehnmal innerhalb zwei Minuten geäusserte "I" oder "me" sind einfach nur ihre Form des "pluralis majestatis".



2. Vorsicht, Satire!

In den nicht ge-"gatekeeperten" Regionen des Internet werden aber noch weit schlimmere Mutmassungen geäussert: Wie kommt es, fragt man, dass man Baerboka - ausser dem allgegenwärtigen "slawa Ukrajini" *2 - noch nie Ukrainisch hat sprechen hören? Ganz freche Blogger äussern die Vermutung, Baerboka oder Baerbock sei gar nicht der richtige Name dieser Person, sondern es handele sich um eine gewisse Anne Bear-Book aus Kansas City, die bald nach ihrem Highschool-Abschluss von einem Geheimdienst angeworben worden sei.

Freilich, wer schon einmal den (meist englischsprachigen) Reden der Aussenministerin gelauscht hat, spürt es sofort: So einen Akzent kann man sich nur in Kiew oder Krefeld aneignen, aber niemals in Kansas City!



3. Dilettantismus trifft auf Zelotentum

Derweil gerät ein Seelenverwandter der Baerboka hier in Deutschland zunehmend unter medialen Druck. Robert Habnixbeck scheint eine Art umgekehrter König Midas zu sein: Alles, was er anfasst, wird nicht zu Gold, sondern zu astreinem Mist. Da lässt er sich von einem von Verlusten bedrohten Ernergiekonzern eine "Lex Uniper" schreiben, nur um bei der Präsentation des Werkes auf nahezu einhellige Ablehnung aller Experten zu stossen. Und muss wenige Tage später zugeben, dass es offensichtlich genau in seinem Ministerium, welches für die Regulierung des Gasmarktes zuständig war und ist, keine Expertise über die realen Abläufe und die realen Teilnehmer in diesem Markt gab. Aber unbekümmert ob des nun mehrfachen Eingeständnisses der eigenen Inkompetenz werkelt Habnixbeck an Korrekturen zu den Korrekturgesetzen der ursprünglichen Gesetze. "Learning by doing" hiess das früher in den angelsächsischen Ländern.

Aber auch hier sind die Internet-Freigeister gänzlich ungnädig und untertiteln Fotos eines Talkshow-Auftritts des Ministers, in welcher er die Feinheiten deutschen Insolvenzrechts auszuarbeiten versuchte, mit schrägen Sprüchen wie "Die Queen ist nicht tot - sie lebt nur nicht mehr!" Grosse Kritik aus Kleinunternehmer-Kreisen braucht Habnixbeck allerdings wohl nicht zu befürchten - nach Jahren selbstgemachter Corona-Krise befinden sich viele von diesen Unternehmen ohnehin in der "nicht tot - nicht lebend"-Phase.



4. The Age of Peace...

Merkwürdiges geschieht in diesen Landen im Jahre 2022: Da verkündet ein Minister eines Nicht-NATO- und nicht-EU-Staates, nämlich der Herr Kuleba, auf der schon aufgeführten NGO-Konferenz (siehe *1) in vollem Ernst "The age of peace in Europe is over", und keiner der anwesenden "hochrangigen" Panel-Teilnehmer, auch die deutsche Aussenministerin nicht, findet ein Widerwort. Dabei sollte es doch selbstverständliche Pflicht jedes Aussenministers sein, den Frieden zu erhalten oder nach einer Krise wieder herzustellen. Freilich spricht da auch nicht der Minister eines souveränen Staates. Kuleba ist vielmehr Sprachrohr seiner transatlantischen Herren, und den Washingtoner Eliten ist das Schicksal der Ukrainer, aber auch das der restlichen Europäer, herzlich egal.

Und die Regierung der BRD erarbeitet, vermutlich aus Ablenkungs- und Besänftigungsgründen heraus, ein "Entlastungs-Paket" (oder besser "Paketle") nach dem anderen, bei denen auch das berühmte Milchmädchen nachrechen könnte, dass dieselben sich angesichts der realen ökonomischen Wucht der durch die Sanktionen ausgelösten Inflations- und Rezessions-Spirale nur als "Tropfen auf dem heissen Stein" erweisen können.

Eine de-industrialisierte BRD in der Form eines US-Vasallenstaats zeichnet sich ab. Baerbock, Habeck, Scholz und der Rest der ministerialen Chaotentruppe tragen hier die Hauptverantwortung. Höchste Zeit also nicht für ein weiteres "Entlastungspaket", sondern für ein "Entlassungspaket" mit Baerbock, Habeck und Scholz ganz oben auf der Rauswurfliste. Findet irgendeine Bundestagsgruppe den Mut, ein Misstrauensvotum auf den Weg zu bringen?



(25.September 2022)



*1 Video der Forum-2000-Stiftung: https://www.youtube.com/watch?v=78-_Ou5sH3k . Laut den Angaben auf der Website der - natürlich völlig unabhängigen - Stiftung (https://www.forum2000.cz/en/partners) gehören zu den Sponsoren neben dem tschechischen Aussenministerium u.a. die Unternehmensberatungsfirma DELOITTE, die deutsche Friedrich-Naumann-Stiftung und die US-Botschaft in Tschechien.

*2 Bedeutet "Ruhm der Ukraine"



www.truthorconsequences.de